Die Hausfrauenrente, 1993 eingeführt, war ein wichtiger Meilenstein, um jenen Frauen finanzielle Sicherheit im Alter zu bieten, die sich für die Pflege ihrer Kinder und die Führung des Haushalts und das Ehrenamt entschieden haben. Dass diese Rentenaufwertung nun gestrichen wurde, ist eine zutiefst enttäuschende Entwicklung.
Ein Vertrauensbruch
Frauen, die sich bewusst für die Hausfrauenrente entschieden haben, stehen jetzt vor einer frustrierenden Situation. Sie haben auf ein System vertraut, das ihnen im Alter finanzielle Stabilität zusichern sollte. Dieses Vertrauen wurde durch die jüngsten Maßnahmen missbraucht. Ein solches Vorgehen ist inakzeptabel, insbesondere in einer Zeit, in der viele Menschen aktiv in freiwillige Pensionsfonds investieren. Es ist dringend erforderlich, diesen Fehltritt zu korrigieren, um das Vertrauen der Bevölkerung in die Rentenpolitik wiederherzustellen.
Unzureichende Aufbesserungen
Die angekündigte Rentenaufbesserung für andere Rentner beläuft sich auf gerade einmal 3 Euro pro Monat – ein Betrag, der angesichts der steigenden Lebenshaltungskosten kaum nennenswert ist und spottet jeder zivilen Ansicht. Die Begründung, dass darauf keine Steuern zu zahlen seien, ist aus gesellschaftlicher Sicht kaum nachvollziehbar. Es bleibt abzuwarten, ob die angekündigte „Verdoppelung“ der Mindestrenten tatsächlich umgesetzt wird.
Frauen- und familienfreundliche Lösungen sind essenziell
Die Hausfrauenrente war eine sinnvolle und frauenfreundliche Lösung, die den Fokus auf das Wohl der Kinder und die Wahlfreiheit der Eltern legte. Frauen, die zu Hause geblieben sind, hatten oft keine Möglichkeit, ausreichend Beitragsjahre für eine eigene Rente zu sammeln. Daher war die finanzielle Anerkennung ihrer Erziehungs- und Pflegezeiten ein bedeutender Schritt hin zu mehr Gerechtigkeit.
Unsere Forderungen:
- Gesellschaftliche Wertschätzung: Die Anerkennung von Erziehungs- und Pflegezeiten als rentenrelevante Jahre muss selbstverständlich sein. Sie ist ein Ausdruck der Wertschätzung für die unersetzbare Arbeit von Familien un die Zukunftsabsicherung unserer Gesellschaft
- Faire Rentenbiographien: Elternzeit und familiäre Auszeiten dürfen keine langfristigen Nachteile für die Rente bedeuten. Es braucht einfache und kostengünstige Möglichkeiten, diese Zeiten rentenmäßig abzusichern.
- Familienfreundliche Politik: Finanzielle Unterstützung von Familien, Verbesserungen in der Arbeitswelt und mehr Familienzeit sind essenzielle Grundlagen.
Die Politik muss ihrer Verantwortung nachkommen und Lösungen schaffen, die sowohl den Eltern als auch der Gesellschaft zugutekommen. Es ist eine der vordringlichsten Forderungen junger Familien, dass familiäre Arbeit endlich die Anerkennung erhält, die sie verdient.