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Zum achten Mal organisiert das Rittner Bildungszentrum Haus der Familie im Mai 2022 in Zusammenarbeit mit 25 Südtiroler Organisationen die Sensibilisierungskampagne MutterNacht. Dabei werden stets herausfordernde Themen rund um das Elternsein beleuchtet. 2022 geht es um die Einsamkeit rund um die Geburt und im ersten Lebensjahr des Kindes. Dafür werden bis Freitag, 11. März 2022 Geschichten und Erfahrungsberichte gesammelt, gerne auch anonymisiert. Daraus entsteht ein Buch, das im Rahmen der MutterNachts-Kampagne im Mai vorstellt wird.

 Oft ist die Rede vom magischen Moment nach der Geburt, vom Zauber des Augenblicks, in dem alle Schmerzen vergessen sind. Die Realität allerdings sieht häufig anders aus: Der Dammschnitt muss genäht werden, das Baby schreit, das Stillen funktioniert nicht, der Vater des Kindes muss das Krankenhaus verlassen, weil Familienzimmer fehlen. Frauen mit Migrationsgeschichte treffen zudem auf ein fremdes kulturelles Umfeld und stoßen auf sprachliche Barrieren. Mit dem Baby zu Hause angekommen, haben alle Mütter große soziale Veränderungen zu verarbeiten, ihr Körper muss sich von der Geburt erholen. Hormonelle Veränderungen und mangelnder Schlaf machen Frauen in der Wochenbett-Zeit sensibel. Die Partner stehen oft hilflos daneben, die Herausforderungen für die Beziehung sind groß.

Bei einer großangelegten Studie von Doxa und OVOItalia zwischen 2003 bis 2017 berichtete jede fünfte Mütter in Italien, dass sie eine Form von geburtshilflicher Gewalt erlebt hat. Jede dritte Frau fühlte sich während der Geburt nicht angemessen unterstützt und sechs Prozent der gebärenden Frauen beschlossen aufgrund der gemachten Erfahrungen, keine weiteren Kinder mehr zu bekommen.

Teil der Kampagne MutterNacht 2022 unter dem Titel „Mutterseelenallein“ ist ein Buch, das Geschichten und Erfahrungsberichte von Müttern und Vätern beinhaltet. Betroffene sind eingeladen, bis 11. März 2022 ihre Geschichte zu schreiben und per Mail an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! zu senden. Jede Textgattung ist möglich, der Text sollte die Länge von 8.000 Zeichen nicht überschreiten. Falls erwünscht, kann der Text auch anonym eingereicht werden.

 

 Weitere Informationen: mutternacht.hdf.it und bei Projektleiterin Astrid die Bella, T. +39 333 235 9589

 

Netzwerk MutterNacht 2022

Katholischer Familienverband, Berufskammer der Hebammen der Provinz Bozen, Frauen helfen Frauen, Katholische Frauenbewegung, agjd – Arbeitsgemeinschaft der Jugenddienste, Familienberatungsstelle Lilith, Sozialgenossenschaft der Tagesmütter, Südtiroler Krebshilfe, eeh – Emotionelle Erste Hilfe, AIED – Associazione italiana per l’educazione demografica, Elki – Netzwerk der Eltern-Kind-Zentren Südtirols, Amt für Ehe und Familie der Diözese Bozen-Brixen, VSLS – Berufsverband der Still- und Laktationsberaterinnen in Südtirol, Südtiroler Bäuerinnenorganisation, Ariadne, Plattform für Alleinerziehende, Forum Prävention, aibi – Associazione Amici Dei Bambini, Anonyme Alkoholiker, Verein Südtiroler Adoptiv- und Pflegeeltern, Plattform Reminderz, KJS – Katholische Jungschar Südtirols, La strada – der Weg, Vke – Verein für Kinderspielplätze und Erholung, Lebenshilfe, treff.familie im Südtiroler Kinderdorf, Familienberatung fabe, Caritas Diözese Bozen-Brixen, Straßenzeitung zebra. der OEW-Organisation für Eine solidarische Welt, Frauenhaus GEA, väteraktiv