Starke Väter braucht das Land

 

Väter haben es nicht leicht: Mussten sie einst die Familie vor Naturgefahren und wilden Tieren beschützen, hat sich ihre Hauptaufgabe im Laufe der Zeit in die des Alleinverdieners und folglich Haupternährers der Familie gewandelt. Heute sind Väter zwar immer noch oft die Hauptverdiener, aber zusätzlich für die Kinder auch Animateur, Gute-Laune-Macher, Spielkamerad und vieles mehr. Kurzum: Vater-Sein ist heute cooler denn je! Daher möchte der Katholische Familienverband Südtirol (KFS) anlässlich des Vatertags allen coolen Papis Danke sagen!

Geht man heute sonntags ins Schwimmbad, sieht man sie überall: die Väter, die mit ihren Kindern planschen, vom Beckenrand ins Wasser springen, zum Poolboden tauchen usw. Auf den Skipisten dasselbe Bild: Väter, die vorneweg den Skihang runtersauen, die Kinder hinterher – oder umgekehrt. Auch auf den Spielplätzen tummeln sich am Wochenende viele Väter mit ihren Kindern und haben Spaß. Ein Bild, das noch vor wenigen Jahrzehnten unvorstellbar war. Die Vater-Rolle hat sich gewandelt: vom ernsten Arbeiter, der nur zum Essen und Schlafen heim zur Familie kam, zum coolen Freizeitgestalter – jedenfalls an den Wochenenden. Aber was ist mit all den anderen Tagen unter der Woche? Da sind Väter im Schwimmbad, auf den Skipisten oder am Spielplatz meist noch Exoten, ganz zu schweigen bei den tagsüber stattfindenden Veranstaltungen in den Schulen oder Vereinen. „Das ist schade“, findet die Präsidentin des Katholischen Familienverbands Südtirol, Angelika Mitterrutzner, „denn Väter erfüllen ihre Aufgabe so wunderbar, brauchen Kinder in dieser schnelllebigen labilen Zeit eine Figur wie den Vater, auf den sie aufschauen und sich orientieren können.“

Daher macht sich der Katholische Familienverband Südtirol schon seit Jahren stark für eine echte Vereinbarkeit von Familie und Beruf, maßgeschneidert für Frauen genauso wie für Männer. „Wieso muss immer die Frau nach einer Geburt Mutterschaft nehmen“, fragt sich Präsidentin Angelika Mitterrutzner, „ wir müssen die Männer ermutigen, auch einmal über eine Vaterschaft nachzudenken.“ Der KFS fordert deshalb die Politik auf, die Rahmenbedingungen für die Familien in Südtirol zu verbessern. Einige der Forderungspunkte sind:

  • die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ermöglichen,
  • eine echte Wahlfreiheit garantieren,
  • eine qualitativ hochwertige außerfamiliäre Kinderbetreuung garantieren,
  • die Erziehungs- und Pflegezeiten für die Rente anerkennen,
  • die finanzielle Förderung der Familien verbessern,
  • eine positive Einstellung und Sichtweise zur Familie vermitteln,
  • Familiengemeinschaften stärken,
  • steuerliche Erleichterungen für die Familien.

„Ich wünsche mir sehr, dass irgendwann der Anblick von Vätern auf Spielplätzen, Schwimmbädern und Skipisten auch unter der Woche zu etwas Selbstverständlichem wird, dass nicht mehr ausschließlich finanzielle Gründe die Inanspruchnahme der Vaterschaft verhindern. Dafür werden wir uns im Katholischen Familienverband Südtirol auch in Zukunft starkmachen“, so KFS-Präsidentin Angelika Mitterrutzner, die abschließend noch auf einen weiteren Punkt hinweist: „Es wäre wünschenswert, würden sich mehr Männer trauen, in typische ‚Frauenberufe‘ einzusteigen. Ich denke dabei an Kindergärten, Schulen und an die vielen Jobs im Sozialwesen.“