Der KFS fordert echte Wahlfreiheit

 

Die italienische Regierung will ab 1. Jänner 2020 Eltern finanziell stärker unterstützen, deren Nachwuchs in Kinderkrippen betreut wird. Der KFS begrüßt jegliche finanzielle Unterstützung von Familien, jedoch sollte diese nicht bloß auf Kinderkrippen beschränkt sein.

Je nach Einkommen sollen Familien mit neuem Jahr einen unterschiedlich hohen Spesenbeitrag für die Beanspruchung von Kinderkrippen erhalten. Was an und für sich positiv scheint, erweist sich bei näherem Hinsehen nicht wirklich als Verbesserung. Denn schon heute gibt es für Kleinkind-Betreuungsspesen einen staatlichen Bonus von 1500 Euro. Zählt man die 200 Euro Kindergeld dazu, sind die Spesen für die Kinderkrippe in den allermeisten Fällen schon gedeckt. Dass nun für die von der italienischen Regierung geplante finanzielle Unterstützung das Familieneinkommen herangezogen wird, verkompliziert zum einen das ganze Prozedere und hat zum anderen zur Folge, dass manche Familien gar keine Unterstützung mehr erhalten werden, da sie bei zwei arbeitenden Elternteilen die Obergrenze von 40.000 Euro überschreiten.

„Positiv ist, dass die italienische Regierung etwas familienfreundlicher wird und sich Gedanken um die finanzielle Unterstützung von Familien macht“, so der Katholische Familienverband Südtirol. „Schade ist jedoch, dass wieder die Fremdbetreuung der Kinder den Vorzug bekommen soll.“ Der KFS fordert schon lange eine echte Wahlfreiheit zwischen außerfamiliärer Betreuung und Betreuung zu Hause, vor allem zum Wohle des Kindes. Daher bedarf es einer finanziellen Unterstützung auch jener Eltern, die ihre Kinder bis zu drei Jahren zu Hause betreuen. Eine Weiterversicherung während der Erziehungszeit und der gesicherte Erhalt des Arbeitsplatzes wären ein erster Schritt.