Am 21. Oktober wird gewählt!

Am 21. Oktober wird in Südtirol ein neuer Landtag gewählt. 3 Fragen zu ihren familienpolitischen Zielen hat die „FiS Familie in Südtirol“ den kandidierenden Parteien und Bewegungen gestellt. Während für die Print-Ausgabe des Verbandsmagazins Kürzungen notwendig waren, finden Sie hier die ungekürzten Antworten (nach offizieller Reihung der Listenzeichen auf den Stimmzetteln), die uns erreicht haben. 

1. Familien, die sich dafür entscheiden, ihre Kinder in den ersten Lebensjahren zu Hause zu betreuen, sollen dieselbe (finanzielle) Unterstützung erhalten, wie jene, die ihre Kinder in außerfamiliären Institutionen unterbringen. Inwiefern setzen Sie sich für diese Wahlfreiheit ein und wie möchten Sie diese umsetzen?

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Wir sind für die Wahlfreiheit bei der Kleinkinderbetreuung bei gleichzeitiger Unterstützung aller Modelle (Betreuung zu Hause, Kindertagesstätte, Tagesmutter). Dies haben wir auch in einem Beschlussantrag gefordert. Doch wurde er leider abgelehnt. Die Forderungen im Einzelnen lauteten:
1. Der Süd-Tiroler Landtag beauftragt die Landesregierung, erheben zu lassen, wie viele Mütter, die in den letzten drei Jahren ein Kind zur Welt gebracht haben, es vorziehen würden, mehr als sechs Monate weiterhin ganztägig bei ihrem Kind zu bleiben, wenn ihnen dabei ihr Arbeitsplatz garantiert bliebe und die Zeit als Erziehungszeit für die Rentenversicherung angerechnet würde.
2. Der Süd-Tiroler Landtag spricht sich dafür aus, dass Müttern die Wahlfreiheit bei der Betreuung ihrer Kinder gewährt wird und beauftragt die Landesregierung, sich dafür zu verwenden, dass dieselben finanziellen Mittel, die die Mütter für die externe Betreuung ihrer Kinder erhalten, für einen zu definierenden Zeitraum in die Rentenabsicherung jener Mütter fließen, die über die sechs monatige Elternzeit hinaus ihre Kinder selbst ganztägig betreuen wollen.
3. Der Süd-Tiroler Landtag spricht sich für die Anerkennung der Erziehungs- und Pflegejahre für die Rentenjahre aus und beauftragt die Landesregierung, gemeinsam mit Vertretern des NISF/INPS die Anrechenbarkeit der Erziehungs- und Pflegejahre zu prüfen und bei Machbarkeit umzusetzen.

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Es ist heute schon vielen Müttern, aufgrund des geringen Einkommens, nicht mehr möglich den fakultativen Mutterschaftsurlaub zu beanspruchen. Deswegen sollen Frauen nach der obligatorischen Mutterschaft auch beim fakultativen Mutterschaftsurlaub denselben Lohn erhalten wie bei der obligatorischen Mutterschaft.

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Die BürgerUnion setzt sich im Landtag seit jeher für die Gleichstellung der Eltern die privatangestellt/selbständig sind, mit jenen im öffentlichen Dienst ein. Elternzeit, finanzielle Absicherung, Renteneinzahlung und nach der Elternzeit einen Job: Dazu müssen aus dem Landeshaushalt rund 120 Millionen Euro jährlich aufgebracht werden.

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Die Familienpolitik der Südtiroler Volkspartei macht es sich zum Ziel Familien bestmöglich in ihrem Alltag zu unterstützen und zu begleiten. Dies bedeutet, dass jede Familie ihren Weg geht und bei Bedarf Unterstützung von öffentlicher Seite erhält. Die Unterstützungsmaßnahmen fallen dabei vielfältig aus, weil auch Familien vielfältig sind.
Die Südtiroler Familienpolitik schafft gleichwertige Rahmenbedingungen für alle Familien – so ist es bereits heute so, dass Familien, die auf ein Einkommen verzichten, um wertvolle Zeit für die Begleitung und Erziehung der Kinder zu verbringen, ein Mehr an Unterstützung erhalten, als wenn beide Eltern berufstätig sind. In diesem Zusammenhang seien beispielsweise auch die erhöhten Beiträge für die Absicherung der Erziehungszeiten genannt. Familien müssen eine weitestmögliche Wahlfreiheit vorfinden, um ihren Alltag so organisieren zu können, wie dies für sie am besten ist.

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Wahlfreiheit bedeutet für uns Grüne, dass jede Familie einen Rechtsanspruch auf Kinderbetreuung hat, unabhängig für welche Betreuungsform sich die Eltern entscheiden. Wahlfreiheit gilt auch innerhalb der Familie, zwischen Frau und Mann. Teilzeitmodelle wie 75:75 müssen gefördert werden.

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È necessario rivedere, quindi abbassare le tariffe degli asili nido e delle altre microstrutture per l'infanzia che attualmente sono proibitive, in modo tale che le famiglie siano di fronte a una vera e propria scelta se affidarli ai nido o alle altre microstrutture o tenerli in casa. Noi sosteniamo anche le ditte e le realtà lavoratrici che favoriscono una politica lavorativa family friendly, ovvero che danno la possibilità di orari flessibili ai neo-genitori e si adoperano per avere dei nidi aziendali.

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Auf jeden Fall soll die Entscheidung der Familie wertungsfrei respektiert werden. Wer zuhause bleibt, bekommt in der Regel höhere Unterstützungen und Reduzierungen, weil das Einkommen entsprechend niedriger ausfällt. Wer arbeitet, erhält die Unterstützung in Form von Betreuungsmöglichkeiten, da man bei zwei Gehältern ziemlich schnell aus allen Förderungen rausfällt.

 


 2. Erziehungs- und Pflegezeiten werden bei der Rentenberechnung kaum bis gar nicht berücksichtigt. Welchen Weg möchten Sie hier einschlagen?

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Die Anrechenbarkeit der Erziehungs- und Pflegejahre für die Rente haben wir mehrfach in Beschlussanträgen gefordert, so auch in dem in Antwort 1 genannten. Doch alle Beschlussanträge wurden abgelehnt.

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Frauen, die nach einer Abwesenheit wegen einer Schwangerschaft in den Beruf in Teilzeit zurückkehren, soll mittels Landesbeitrages für ein Jahr der Rentenversicherungsbetrag aufgestockt werden. Zudem soll Wohnraum für die Pflegenden zur Verfügung stellen, damit die Angehörigen die Möglichkeit haben, gemeinschaftlich die Pflege zu organisieren.

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Jedes Erziehungsjahr bzw. Pflegejahr ist mindestens als ein volles Rentenbeitragsjahr zu bewerten bzw. kürzt das Renteneintrittsalter um einen festzulegenden Faktor. Die Erziehungsjahre in den ersten 3 Lebensjahren eines Kindes sind voll zur Verringerung des Renteneintrittsalters oder als Rentenbeitragsjahre zu berechnen.

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Die Anerkennung der Familienarbeit (sprich sowohl der Erziehungs-, als auch der Pflegearbeit) für die Rentenjahre ist ein wichtiges Ziel der Südtiroler Volkspartei, dem seit vielen Jahren Schritt für Schritt nachgegangen wird. Aufgrund der staatlichen Zuständigkeiten in Fragen der Rentenregelung kann in Südtirol nur begrenzt direkt darauf eingewirkt werden. Dort, wo es jedoch möglich ist (vor allem über integrative Maßnahmen der Region Trentino-Südtirol im Bereich der Vorsorge), setzt sich die Südtiroler Volkspartei für eine Verbesserung ein. So wurden 2017 die Beiträge für die freiwillige rentenmäßige Weiterversicherung der Erziehungsjahre aufgestockt, sodass innerhalb von 2 Jahren 18.000 Euro an Beitrag ausbezahlt werden kann. Zudem wurden die Zugangsvoraussetzungen für Freiberufler und Selbstständige entschärft, sodass auch Eltern, die in dieser Berufskategorie tätig sind, auf Beiträge der Region zurückgreifen können. Die SVP wird auch in Zukunft diesen Weg weitergehen.

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Die finanzielle Ausstattung von Pensionsfonds und Rentenkassen ist eine moralische Verpflichtung der Gesellschaft. Mit Laborfonds hat das Land die Möglichkeit und den Spielraum, eine finanzielle Deckung für zumindest ein Jahr unbezahlten Wartestand aus Erziehungs- und Pflegegründen vorzusehen.

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Purtroppo è difficile conteggiare il tempo dedicato alla cura dei familiari e dell'educazione dei figli ai fini pensionistici, ma sicuramente si potrebbe introdurre un sistema contributivo pensionistico facoltativo che garantisca un'integrazione della pensione simile a quello che si è adoperato per la pensione delle casalinghe.

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In dieser Hinsicht sind wir an die nationale Gesetzgebung gebunden, somit wird man sich in erster Linie in Rom stark machen müssen, wenn man etwas ändern möchte.

 


3. Sollte Ihre Partei die nächste Familienlandesrätin / den nächsten Familienlandesrat stellen, welche zwei konkreten Vorhaben würden Sie unbedingt umsetzen wollen. Was wäre für Sie ein absolutes Tabu?

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Wir würden die zwei vorgenannten Vorhaben konkret umsetzen wollen, demnach: 1. Wahlfreiheit bei der Kleinkinderbetreuung bei gleichzeitiger Unterstützung aller Modelle (Betreuung zu Hause, Kindertagesstätte, Tagesmutter). 2. Anrechenbarkeit der Erziehungs- und Pflegejahre für die Rente. Absolute Tabus gäbe es für uns keine – weder im Rahmen der einen noch der anderen Forderung.

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Das Kindergeld soll beim zweiten Kind bis zum zehnten Lebensjahr und ab dem dritten Kind soll es bis zum sechzehnten Lebensjahr ausbezahlt werden. Die Öffnungszeiten der Kindergärten sollen an die Öffnungszeiten der Grundschule angepasst werden. Die Betreuung der Kinder an nicht schulischen Nachmittagen könnten auch von anderen pädagogischen Anbietern in der öffentlichen Struktur angeboten werden.

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Umsetzende Maßnahmen: Angleichung privatangestellter/selbständiger Eltern an öffentliche Angestellte bei Elternzeit, finanzieller Absicherung, Rentenabsicherung. Monatliche Kindergrundsicherung als Basis für die direkte Familienunterstützung. Tabu: Es darf keinen Vorrang der außerfamiliären Kinderbetreuung vor der innerfamiliären geben.

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Bereits in den vorherigen Legislaturperioden hat die Südtiroler Volkspartei der Familienpolitik einen wichtigen Stellenwert eingeräumt. Nicht zuletzt darum wurde im Jahr 2013 erstmals ein eigenes Familienressort errichtet und auf Verwaltungsebene die Familienagentur ins Leben gerufen.
Momentan wird ein Familienförderplan erarbeitet, der auf eine breite Unterstützung der Familien in Südtirol setzt. Es ist darum kaum möglich zwei Maßnahmen aus der Vielzahl an anstehenden Schritten herauszunehmen. Generell wird es darum gehen Familien in Südtirol weiter bestmöglich in ihrem Alltag zu unterstützen und begleiten. Dies heißt, dass es neben Maßnahmen zur Förderung der Vereinbarkeit auch weiterhin um die rentenmäßige Absicherung der Erziehungszeiten gehen wird, ebenso wie um die Stärkung von Familien. Ein absolutes Tabu ist es, wenn man Familienpolitik nicht weiterentwickelt, sondern stehen bleibt oder sich rückwärts wendet. Eine mutige, zukunftsgerichtete Politik für Familien in Südtirol ist daher für die Südtiroler Volkspartei weiterhin gleichzeitig Ziel und Ansporn.

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Wir würden mit Freude dieses Zukunftsressort übernehmen und uns in erster Linie für eine Kindergrundsicherung einsetzen. Außerdem: Gleichberechtigung von Mann und Frau in Einkommen, Erziehung und Pflege. Tabu: Eingrenzung der Familie auf Mama-Tata-Kind. Familie ist mehr.

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Aumentare i contributi alle famiglie come l'assegno provinciale al nucleo familiare, aumentare i servizi all'infanzia e il personale ad esso collegato. Un tabù sarebbe sicuramente il finanziamento di pratiche per l'utero in affitto o affidamento di figli a coppie omosessuali.

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Vereinbarkeit von Familie und Beruf; Flexibilität soll nicht nur zum Vorteil der Arbeitgeber verstanden werden. Familien von Kindern mit Beeinträchtigungen muss mehr Aufmerksamkeit gegeben werden, sie stehen vor besonders großen Herausforderungen. Tabu: eine Familie zu werten, nur weil die Mutter arbeitet oder weil sie es nicht tut.