Viele Jugendliche arbeiten im Sommer im Gastgewerbe. Dass es einerseits gesellschaftlich gewollt ist, Jugendliche für Sommerjobs zu begeistern, andererseits die Eltern bei der Steuererklärung das Nachsehen haben und dafür bestraft werden, ist paradox.

Der Katholische Familienverband Südtirol (KFS) unterstützt und bekräftigt die Forderung, den Steuerfreibetrag für zu Lasten lebende Familienmitglieder auf 5000 Euro anzuheben. „Da die direkte Zuständigkeit dafür wohl in Rom liegt, sind unsere politischen Vertreter dort umso mehr gefordert“, betont Valentin Mair, Leiter des Fachausschusses Familienpolitik im KFS. „ Sicher können wir aber auch in Südtirol selbst Mittel und Wege finden, mit Ausgleichsmaßnahmen die Problematik zu entschärfen.“

„Schon seit langem fordert der Familienverband eine Anhebung dieser Freibeträge“, erklärt Mair. Jugendliche sollen dazu motiviert werden, sich in den Sommermonaten sinnvoll zu beschäftigen und ins Berufsleben hineinzuschnuppern. Außerdem gewinnen sie damit ein Stück mehr Autonomie und Selbstvertrauen in sich und die eigenen Fähigkeiten. Wer fleißig arbeitet und sich einsetzt, soll dafür auch ordnungsgemäß bezahlt werden dürfen. Dann ist leicht möglich, dass das aufscheinende (Brutto)–Einkommen die zulässige Grenze von  2841 Euro überschreitet.

„Dass es einerseits gesellschaftlich gewollt ist, Jugendliche für Sommerjobs zu begeistern, andererseits die Eltern bei der Steuererklärung das Nachsehen haben und dafür bestraft werden, ist paradox“, bringt es Verbandspräsidentin Angelika Mitterrutzner auf den Punkt. Mit der Abschaffung der Bezahlung mit Voucher habe sich die Situation weiter verschärft und es bestehe die Gefahr, dass sich immer weniger Jugendliche einen Ferienjob suchen oder aber verleitet werden, schwarz zu arbeiten. „Dass es hier nun konkrete Überlegungen und Diskussionen gibt, ist mehr als erfreulich. Wir hoffen auf baldige konkrete Verbesserungen“, betonen die Familienverbandsvertreter.