Auch der Katholische Familienverband Südtirols (KFS) sieht sich in der Pflicht, zur Debatte um die Daseinsberechtigung des Kruzifixes in Klassenräumen, Gerichtssälen und im öffentlichen Raum Stellung zu beziehen.

„Das Kreuz ist der Punkt, an dem sich zwei gegensätzliche Wirklichkeiten treffen: Mensch und Gott, Gesetz und Freiheit, Bosheit und Liebe, Plan und Schicksal, Hoffnung und Enttäuschung, Leben und Tod“, unterstreicht Toni Fiung, Familienseelsorger und geistlicher Assistent im KFS. Diese gegensätzliche Wirklichkeit wird in der aktuellen Diskussion ebenfalls spürbar. „Natürlich kann das Kruzifix provozieren. Es zeigt keine liebliche Begebenheit, sondern die dramatische Situation eines Menschen, der schließlich zur Hoffnung für uns alle wird. Das Kreuz ist dabei mehr als ein politisches, kulturelles oder traditionelles Zeichen. Es ist das Symbol des christlichen Glaubens.“

Seine Bedeutung geht aber noch weit darüber hinaus: Das Kreuz steht für universale Werte, für die Basis eines friedlichen Zusammenlebens, für Hilfsbereitschaft, Solidarität, Respekt und Nächstenliebe. Wie nun diese Kruzifix-Diskussion in sozialen Medien geführt wurde, lässt jedoch erkennen, dass gerade diese Werte und damit die eigentliche Botschaft Jesu in Vergessenheit zu geraten drohen. Der KFS lädt deshalb alle, denen dieses Thema am Herzen liegt - egal welche Position sie vertreten – auch in Zukunft ein, sich um einen freundlichen und sachlichen Ton im Sinne eines konstruktiven Miteinanders zu bemühen.

Das KFS-Familienkreuz

Das Kreuz ist ein Sinnbild des Lebens, um dessen familiengerechte und freundliche Gestaltung der KFS schon seit Langem bemüht ist. Leben können und Wachsen können: beides wird in der Familie und im Glauben vereint. Dafür soll das KFS-Familienkreuz stehen. Das Bild der Familie, die im Glauben Halt und Schutz findet, strahlt Wärme und Geborgenheit aus. Dies erleichtert es Eltern, ihren Kindern mit einfachen Deutungen das Leben und die Auferstehung Jesu sowie eine christliche Wertehaltung zu vermitteln.