Foto: LPA/Greta Stuefer

In den nächsten Jahren wird an der Gleichstellung von Frau und Mann gearbeitet. "Brauchen für die Umsetzung der Maßnahmen personelle und finanziellen Ressourcen", sagt Beiratspräsidentin Ulrike Oberhammer.

Ein Aktionsplan soll Südtirol darin unterstützen, die Gleichstellung der Geschlechter umzusetzen. Der Landesbeirat für Chancengleichheit für Frauen hat diesen Plan, gemeinsam mit rund 200 Interessierten, in einem landesweiten partizipativen Prozess erarbeitet. "Zwei arbeitsintensive Jahre, in denen sich viel getan hat, liegen hinter uns, viel Arbeit liegt nun vor uns", hob Beiratspräsidentin Ulrike Oberhammer bei der Vorstellung des Planes am Freitagabend (29. September) hervor. "Geschlechtergleichheit muss ein alltägliches Thema werden. Der Plan kann dazu beitragen einen kulturellen Wandel auszulösen, mit dem dieses Vorhaben gelingt", hielt Donatella Califano, Vizepräsidentin des Landesbeirates für Chancengleichheit, fest. Man müsse dafür jede Möglichkeit nutzen und jene unterstützen, die sich für diesen kulturellen Wandel einsetzen.

Von vielen erarbeitet, von vielen mitgetragen

Der Gleichstellungsaktionsplan sei das Ergebnis der Arbeit vieler, führte der Landeshauptmann an, der diesen Prozess gemeinsam mit der Landeshauptmannstellvertreterin, mit der Präsidentin und der Vizepräsidentin des Landesbeirates sowie mit Gleichstellungsrätin Michela Morandini im Lenkungsausschuss des Planes begleitet hat. Der 29. September sei ein wichtiger Tag für die Frauengeschichte Südtirols: "Ab heute heißt es aber auch: Noch mehr Gas geben, noch mehr anpacken. Denn der Plan muss bekannt gemacht werden, er muss in alle Landesteile gebracht werden – und dafür braucht es personelle, aber auch finanzielle Ressourcen", forderte Beiratspräsidentin Oberhammer ein. Wichtig sei auch, Chancen zu nutzen – die nächste Gelegenheit dazu sei die anstehende Landtagswahl am 22. Oktober, damit mehr Frauen in der Politik für die Gleichstellungsziele einsetzen.

Auf 150 Seiten werden im Gleichstellungsaktionsplan Æquitas die acht anzugehenden Handlungsfelder beschrieben, es wird der rechtliche Rahmen aufgezeigt und gelungene Beispiele aus der Praxis benannt. Zentraler Bestandteil eines jeden Kapitels sind eine Reihe von Maßnahmen. Diese werden beschrieben, auf Zielgruppen und Verantwortungstragende hin ausgerichtet und mit einem Zeitplan versehen. So soll beispielsweise im Bereich des Handlungsfeldes "Arbeit, Beschäftigung und Wirtschaft" bei der Unterkategorie "Einkommen" die Lohntransparenz erhöht werden. Dies soll u.a. über Vorzugsschienen bei der Wirtschaftsförderung für Betriebe erfolgen, die ihre Lohn- und Gehaltsabrechnungen transparent machen sowie überdurchschnittlich viele Frauen in Führungspositionen vorweisen können. Die Umsetzung dieser und weiterer Punkte des Maßnahmenpaketes sollen ab 2024 angegangen und bis 2028 verwirklicht werden. Für alle Maßnahmen der Handlungsfelder gibt es ein Umsetzungsmanagement mit Sitz im Frauenbüro des Landes, das die Zielerreichung kontrolliert und sicherstellt. Projektleiterin Sabine Fischer und die Koordinatorin des Frauenbüros, Renate Kerschbaumer, gaben einen Überblick über 30 priorisierte Maßnahmen. Diese hätten einen roten Faden gemeinsam: sie sensibilisieren und sollen so gesellschaftliche Bewusstseinsbildung schaffen, Frauen sollen gestärkt und die Vereinbarkeit von Beruf und Carearbeit gefördert, soziale Sicherheit und politische Gleichheit geschaffen werden.

Hören Sie dazu auch das Morgengespräch mit Präsidentin Ulrike Oberhammer auf Rai Südtirol.

Der Gleichstellungsaktionsplan ist online unter https://www.aequitas.bz.it abrufbar. In gedruckter Form ist der Plan im Frauenbüro des Landes Südtirol in der Dantestraße 11 in Bozen erhältlich.

ck-ap